Allgemeine Marktsituation
In unserem vorherigen Marktübersichtsbrief haben wir Ihnen alle wichtigen Markttrends und -indikatoren mitgeteilt. Eine der wesentlichen Erkenntnisse war, dass aufgrund des warmen Winterwetters die Preise für Energieholz (Pellets, Briketts und Brennholz) stärker als erwartet gesunken sind. Dies bedeutet, dass Sägewerke im Gegensatz zu früher niedrigere Preise für Schnittholz nicht mit höheren Preisen für Energieholz ausgleichen konnten.
Aus diesem Grund begannen fast alle Sägewerke, auf höhere Schnittholzpreise zu drängen. Zugegebenerweise hatten Sägewerke auch ihre, wie z. B. gestiegene Produktionskosten aufgrund höherer Energiepreise und der allgemeinen Inflation, aber die goldene Marktregel über Angebot und Nachfrage glich die Situation am Ende aus. Auch wenn einige Indizes wie HPE im Januar und Februar einen leichten Anstieg verzeichneten und die Rohstoffpreise stiegen, blieben die Preise für Fertigprodukte im ersten Quartal 2023 mehr oder weniger gleich.
Doch was sind die Hauptgründe dafür, dass die Preise für Fertigwaren im ersten Quartal 2023 nicht wie erwartet gestiegen sind? Hauptgrund ist die relativ geringe Nachfrage des Marktes für Schnittholz aus folgenden Gründen:
- Geringe Nachfrage aus der Bauindustrie aufgrund des hohen Zinsniveaus
- Das kalte Wetter im März und April bremste die Nachfrage der DYI und Gartenbranche
- Wirtschaft fährt mit halber Geschwindigkeit, und das führt zu einer geringen Nachfrage nach Industrieverpackungen.
Betrachtet man nun einige Marktindikatoren wie steigende Auftragsbestände in den Sägewerken, steigendes Verbrauchervertrauen und Einkaufsmanagerindizes sowie bessere Wetterbedingungen, können wir daraus schließen, dass die Preise nicht viel niedriger als jetzt sein werden. Unsere Marktanalysten erwarten für Mai keine scharfen Preisänderungen. Darüber hinaus erwarten wir für Mai ein Preisniveau wie im April.
Aufgrund der oben genannten steigenden Indikatoren rechnen wir mit einer möglichen Preisanpassung im Juni. Aufgrund der unklaren Aussichten für die Bauwirtschaft und der gesamtwirtschaftlichen Turbulenzen wird der saisonale Preisanstieg jedoch voraussichtlich nicht so hoch ausfallen wie üblich.
Aufgrund der aktuellen Marktturbulenzen sind auch andere Szenarien wie seitwärts gerichtete Preise oder sogar leichte Rückgänge möglich.