06.02.2023

ICH BIN KRONUS – KRISTĪNE RĀTE, LEAN PROEKTLEITER


Das neue Jahr beginnt mit einem neuen Projekt! Mitarbeiter sind einer unserer wichtigsten Werte, deshalb haben wir das Projekt „Ich bin KRONUS“ ins Leben gerufen, in dessen Rahmen wir Gespräche mit unseren Mitarbeitern veröffentlichen werden, um über die Bedeutung ihrer Arbeit im Unternehmen zu erzählen und sie besser kennenzulernen.

Als Erste haben wir die LEAN-Projektleiterin Kristīne Rāte, die erst seit kurzem bei KRONUS arbeitet, aber bereits deutliche Verbesserungen in den Produktionsprozessen erzielt hat, zum Gespräch eingeladen. Sie ist sehr begeistert von ihren beruflichen Aufgaben. Wir haben auch erfahren, wie unterschiedlich ihre Hobbys und Freizeitaktivitäten sind; wenn Sie mehr wissen möchten, lesen Sie das Gespräch unten!

Womit verbindest Du KRONUS?

 

Mit Paletten, mit Holzgeruch. Davor hatte ich nicht viel über das Unternehmen gehört, ich wusste sicherlich nicht, dass KRONUS der größte Hersteller von Palettenaufsatzrahmen der Welt ist. Die Maße haben mich auf jeden Fall überrascht.

 

Wie lange ist Deine Berufserfahrung im Allgemeinen? Was war Dein erster bezahlter Job?

 

Ich arbeite seit meinem 14. Lebensjahr. Mein allererster Job war Erdbeerenpflücken in den Schuljahren, aber ein schon ernsterer Job war in „Somdaris“, wo ich parallel zu meinem Studium Taschen geklebt habe.

 

Wie begann Deine Karriere bei KRONUS? Wie war das Auswahlverfahren?

 

Bevor KRONUS habe ich auch an der LEAN-Implementierung gearbeitet, aber in Unternehmen der Eco Baltija-Gruppe. In meinem Fall kann ich über das Auswahlverfahren nicht genau erzählen, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht auf Jobsuche war, sondern von einer KRONUS-Personalmitarbeiterin angesprochen wurde. Das lässt mich auch denken, dass ich wahrscheinlich klug und zu etwas fähig bin, wenn ich ja gesucht und angesprochen wurde. Ich sagte zu einem Gespräch zu und entschied mich für KRONUS!

 

Was sind Deiner Meinung nach die größten Vorteile der Arbeit bei KRONUS?

 

KRONUS ist ein großes und stabiles Unternehmen, ich bin umgeben von netten Kollegen. Ein großes Plus ist definitiv, dass das Unternehmen sich auf Entwicklung konzentriert. Die gesamte Firma denkt darüber nach, wie Prozesse erfolgreicher und effizienter gestaltet werden können. Wir arbeiten nicht nur für heute, es ist ein großes Plus, dass wir auch an das Morgen denken. Entwicklung ist auch in meinem Alltag sehr wichtig, ich lerne immer dazu und denke darüber nach, wie ich Dinge erfolgreicher machen kann. LEAN geht immer Hand in Hand mit Arbeit und Alltag!

Kristīne Rāte 2

Wie verbringst Du Deine Freizeit? In KRONUS haben wir von diversen Rekorden gehört, die genau im Winterschwimmen aufgestellt wurden. Seit wann betreibst Du dieses Hobby, bzw. diese Extremsportart?

Ich bin als Großmutter sehr aktiv. Mein größtes Hobby ist wohl das Winterschwimmen, aber ich stricke auch gerne, gehe mit meinen Freundinnen ins Theater, ins Kino. Ich fische sehr gerne, wir gehen sehr oft sowohl im Winter als auch im Sommer fischen. 2010 habe ich Meinen Winterschwimmverein „Raganas roņi“ gegründet, das heißt, dass ich seit 12 Jahren meinen eigenen Verein habe, aber ich habe etwas früher mit dem Schwimmen begonnen.

Aber die Anfänge des Schwimmens lassen sich sicherlich bis in die Kindheit zurückverfolgen, als meine Mutter vom frühen Frühling bis in den späten Herbst mit uns schwamm, aber nicht im Winter, wenn es Eis gab.

 

Was hat Dich veranlasst, dich damit zu beschäftigen? Was ist das besondere Gefühl beim Winterschwimmen?

 

Kaltes Wasser gibt mir Energie, Kraft, es ist auch eine tolle Möglichkeit, Wochenende mit Gleichgesinnten zu verbringen. Es ist ein Sport und es ist ein Wettkampf. Wir sind nicht diejenigen, die mit Handschuhen in den Händen sitzen, wir schwimmen wirklich, wir nehmen auch an Wettkämpfen teil. Für Winterschwimmer ist der Wettkampf derselbe wie für Beckenschwimmer – im Freiwasser, auf der Bahn und mit Zeitkontrolle, in verschiedenen Schwimmstilen. Es ist ein Sport!

 

Schaffst Du es jeden Tag? Welche Rekorde wurden bisher erzielt?

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Im Moment gibt es draußen Eis, mein Eisloch ist 2,5 m groß, es ist sehr schwierig, ein solches Eisloch zu hacken und funktionsfähig zu halten. Zu den großen Nachteilen gehört, dass es jeden Tag mit einer 7 cm dicken Eisschicht zufriert, und nicht alle meine Freunde, Winterschwimmer, wollen jeden Tag schwimmen gehen, aber um das Eisloch aufrechtzuerhalten und das Einfrieren zu verhindern, muss es jeden Tag gehackt und gereinigt werden. Wenn ich es jeden Tag hacken würde, würde ich natürlich auch jeden Abend ins Wasser gehen. Bis dahin, denke ich, ist mein persönliches Rekordziel, den Rekord zu schlagen, den ich in früheren Wettbewerben aufgestellt habe. Ich habe an verschiedenen Winterfestivals, der Weltmeisterschaft im Winterschwimmen und offenen Meisterschaften im Winterschwimmen verschiedener Länder teilgenommen. Derzeit läuft die Weltmeisterschaft, die in vier Etappen unterteilt ist. Wir haben schon an einer Etappe in Tallinn teilgenommen, im Februar werden wir für die vierte Etappe des Wettbewerbs nach Skellefteå fahren. Wir können aus rein finanziellen Gründen nicht alle Etappen besuchen, weil die Kosten ganz schön hoch sind – dieselben Teilnahmegebühren, Hotels, Reisegelder.

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Wir werden definitiv darauf warten, dass dieser Sport in die Olympischen Winterspiele aufgenommen wird. Wird im Moment alles aus eigenen Mitteln gedeckt?

 

Im Moment sind wir nur als Breitensport anerkannt. Winterschwimmen wird vom großen Verband nicht als Sportart anerkannt. Aber es ist zu erwarten, dass sich das ändern wird – in den letzten Jahren ist die Gesellschaft allgemein aktiver und sportlicher geworden. Daher ist das Winterschwimmen sehr relevant geworden! Und ja, es wird alles selbst finanziert, sozusagen aus dem Familienbudget. Auch mein Verein ist gemeinnützig.

 

Spürst Du auch Verbesserungen in Deiner Gesundheit, seit Du die aktive Winterschwimmerin bist?

Ich will es nicht laut sagen, aber ich bin in 10 Jahren nur einmal krankgeschrieben worden und das hatte nichts mit einer Erkältung oder so zu tun. Dies ist auch der größte Vorteil hier, die Immunität wird gestärkt! Wenn einer nicht schwimmt, laden wir ihn immer ein mitzukommen, denn sein Körper wird ihm auch für einen Tag an der frischen Luft danken. Jeder sollte selbst bewerten, ob er sich ausziehen und das Wasser betreten will, denn es ist nicht für alle. Unsere Körper sind verschieden und wir als Menschen sind verschieden. Über Winterschwimmen im Allgemeinen kann man viel erzählen, über Ausrüstung, Sicherheit, wie man ein Eisloch macht und aufrecht erhält. Da ich die Leiterin des Vereins bin und meine Kontakte öffentlich zugänglich sind, erhalte ich in letzter Zeit Anrufe von Fremden mit der Frage „Wo ist bei euch ein Eisloch offen?“, aber das ist ziemlich unfair. Nimm doch eine Axt, eine Säge und mach es selbst. Wenn ihr zu meinem Eisloch kommt, das täglich gepflegt und aufrechterhalten wird, werft keine Eisstücke herum, denn ich kann am nächsten Tag nicht um das Loch herumgehen, diese Eisstücke sind sehr rutschig. Solche Kleinigkeiten müssen neuen Schwimmern beigebracht werden, sie kennen die einfach nicht, denn alle wollen zu einem schon fertigen Eisloch kommen. Aber es ist eine enorme Arbeit, dieses Eisloch aufrechtzuerhalten, daher brauchen Winterschwimmer definitiv eine Axt, eine Säge und ein Sieb, um den Eisbrei zu entfernen. In Eisstücken herumzutreiben kann manchmal interessant und herausfordernd sein, aber man kann in einem solchen Durcheinander nicht schwimmen, dort braucht man Wasser. Die Vorbereitung eines Eislochs dauert insgesamt ca. 40 Minuten, danach kann man darin schwimmen.

Das ist alles sehr interessant, nach diesem Interview wird auch bei einigen Deiner Kollegen in KRONUS bestimmt das Interesse an dieser Aktivität entstehen. Zurück zum Thema berufliche Entwicklung. Du hast erwähnt, dass Du LEAN-Projektleiterin bist. Was genau ist denn LEAN?

LEAN ist definitiv keine Methode, die definiert und morgen umgesetzt werden kann. LEAN ist eher eine Denkweise, Ausrichtung des Unternehmens. Richtung zur Effizienzsteigerung. Einführung von etwas Neuem. LEAN hat seinen Ursprung vor über 100 Jahren in Japan, wo es von Toyota in der Automobilindustrie eingeführt wurde. Da LEAN-Methoden aber sehr zahlreich und hoch geschätzt sind, werden sie auch in europäischen Unternehmen eingesetzt. Natürlich nehmen wir keine komplett kopierte Methode, sondern passen sie an unser Unternehmen an. Vieles hat sich im Laufe der Zeit verändert, es entstehen allerlei Innovationen und neue Technologien. LEAN-Methoden können sicherlich von jedem Unternehmen angewendet werden, da, wie gesagt, alle Prozesse anpassungsfähig sind. Auch aus meiner Erfahrung heraus habe ich geholfen, dies sowohl in Produktionsstätten als auch in Büros umzusetzen. Auch in meiner Praxis gibt es solche Fälle!

Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?

Der Tag beginnt normalerweise mit einem Asaichi-Meeting in einer der Produktionsstätten, denn es ist eine Sache, Asaichi zu implementieren, aber es ist sehr wichtig, es zu prüfen und aufrechtzuerhalten. Korrekturen, Verbesserungen vorzunehmen und nachzuverfolgen, wie Mitarbeiter an diesen Besprechungen teilnehmen und sich verhalten. Werden alle Daten korrekt übermittelt, was machen sie mit diesen Daten und warum brauchen wir diese Daten überhaupt? Nach diesem Meeting gibt es auch ein kleines Audit, ich mache eine Runde und kontrolliere, wie die Ordnung an den Arbeitsplätzen bei der Schichtübergabe nach den visuellen 5S-Standards aufrechterhalten wird. Das ist sehr wichtig, damit kein Werkzeug verloren geht und jedes Ding seinen Platz hat, dann ist es einfach es zu nehmen und auch zurückzulegen. Danach mache ich Schulungen für Mitarbeiter in verschiedenen LEAN-Methoden. Plane die nächsten Methoden, die eingeführt werden. Sicherlich sind 5S und Asaichi das Herzstück von LEAN, sie schaffen Ordnung und Präzision. Im Januar werden wir auch SMED- und Kaizen-Methoden einführen, die schon etwas komplizierter sind. Mit der Zeit werden sich diese Methoden auch auf alle Werkstätten ausbreiten – also werde ich mich auch darum kümmern, dass alles reibungslos und korrekt abläuft.

Wie reagieren unsere Mitarbeiter auf diese Veränderungen und neuen Methoden?

Ich persönlich habe keine Gegenreaktion gespürt, alle sind sehr entgegenkommend. Auch zu direkten Fragen, wie sie die Einführung von LEAN im Unternehmen bewerten. Die Methoden werden anerkannt, dass sie gut sind, aber natürlich weiß ich, was hinter meinem Rücken geredet wird, dass ich komme und ihnen beibringe, wie sie ihre Arbeit machen sollen. Das ist überhaupt nicht so, ich versuche ihnen beizubringen, Verluste zu erkennen, um sie vom Arbeitsplatz zu eliminieren – das ist mein Job! Ich bringe niemandem das Sägen bei, ich lehre, wie man die Säge an ihren richtigen Platz bringt. Was ich den Mitarbeitern in der Schulung auch sage, egal wie wir es nennen, die Menschheit hat immer an Verbesserungen gearbeitet, jeder hat zu Hause seine eigenen Regeln, aber wir müssen daran denken, dass das Unternehmen nicht unser privater Raum ist, es sind die Regeln des Unternehmens, insbesondere wenn an einem Arbeitsplatz mehrere Mitarbeiter wechseln, dann muss die Ordnung aufrechterhalten werden, damit der nächste, der nach dir kommt, weiß, dass er das benötigte Werkzeug an der jeweiligen Stelle findet.

Der Zeitraum, in dem Du bei KRONUS gearbeitet hast, ist recht kurz, aber gibt es bereits Verbesserungen? Und wie sehen die weiteren Entwicklungspläne für die LEAN-Implementierung im Unternehmen aus?

Ich würde definitiv ja sagen. Es gibt Menschen, die sich bereits an die Methoden aus früheren Versuchen, LEAN im Unternehmen zu implementieren, erinnern. Aber die Verbesserungen gibt es definitiv, ich sehe sie selbst, aber die größte Bewertung ist, wenn ich Mitarbeiter treffe, die mir dafür danken. Wie ich bereits erwähnt habe, werden wir die Methoden ergänzen – nächstes Jahr wird es zwei davon geben. Danach werden wir sehen. Die Hauptsache ist, alles, was eingeführt wurde, zu behalten und zu pflegen. Danach werden wir weitere Richtungen auswerten. Von einem solchen Endpunkt können wir nicht sprechen, denn LEAN muss kontinuierlich gepflegt werden. Mir hat sehr gut gefallen, was der Vorstandsvorsitzende Igors in einer Versammlung gesagt hat, als wir über Projekte, Ziele und Fristen gesprochen haben. Das Gespräch drehte sich um die Implementierung von LEAN, es war klar, dass die Person für diese Arbeit gefunden wurde, und es war notwendig, die Fristen für die Aufgaben zu vereinbaren. Auf die Frage, in welcher First LEAN implementiert werden soll, antwortete Igors: „Na ja, nach 100 Jahren oder noch länger. LEAN wird niemals enden.“

Warum hast Du dich entschieden, Deine Karriere genau in LEAN-Prozessen zu entwickeln?

Man könnte sagen, ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Als das vorherige Unternehmen beschloss, mit der Implementierung von LEAN zu beginnen, hatte ich zu diesem Zeitpunkt eine andere Position. Ich weiß nicht, warum gerade ich auserwählt und damit beauftragt wurde. Natürlich hatte ich Angst vor allem Fremden und Unbekannten, aber wenn die Geschäftsführung glaubt, dass ich das kann, dann kann ich das auf jeden Fall! Ich habe verstanden, dass es eine sehr erfolgreiche Entscheidung für mich war, denn das ist das, was ich jeden Tag genieße. Die größte Herausforderung war, Schulungen zu leiten, da öffentliches Reden definitiv nicht meine Stärke war.

Müssen LEAN-Prozesse ständig kontrolliert werden?

Ja, Kontrolle ist für den Menschen leider notwendig. Denn, wenn man es alleine laufen lässt, dann hört es irgendwann auf und geht nicht weiter. Da gibt es so ein gutes Beispiel – wenn wir einen Gärtner rufen und er für uns den Garten herrichtet, ist es doch nicht so, dass der Garten die ganze Zeit so bleiben wird. Dieser Garten muss aufrechterhalten und gepflegt werden!

 

Spürst Du Unterstützung und Interesse von der Geschäftsführung?

 

Es ist ein großes Plus für KRONUS, dass die Manager glauben, dass LEAN hilft und die Arbeit verbessert. Sie engagieren sich und motivieren die Mitarbeiter. Lassen alle glauben, dass es hilft. Das hilft mir wiederum sehr, denn ohne Unterstützung ist es sehr schwierig! Mir gefällt sehr, dass ich selbst Pläne machen kann, ich kann mir aussuchen, mit welchen Methoden und in welchem Tempo wir sie umsetzen. Alle Schulungen, die ich durchführen kann. Mein Tagesablauf ist so bunt und abwechslungsreich. Natürlich schätze ich auch die Adizes-Methode, nach der wir arbeiten, sehr. Sie widerspricht LEAN sicherlich an keiner Stelle. Beide gehen in Richtung Entwicklung und Effizienz. Das ist für uns als Unternehmen wie doppelte Power!

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Zum Schluss dieses Gesprächs, die letzte Frage – Was ist Dein Lebensmotto?

 

Mach es beim ersten Mal gut! Entweder mach es gut oder fass es gar nicht an. Zu Hause lachte man anfangs darüber, dass LEAN bald auch im Stall umgesetzt wird. Aber es ist sehr bequem, man kann hineingehen und Dinge nehmen, man muss nichts suchen. Zu Hause habe ich es nicht genau so, wie in der Produktion, aber ich habe auch Kisten mit Aufschriften, wo alles ist, damit man beim ersten Mal alles findet. Es gefällt mir sehr, dass mir die Mitarbeiter nach der Schulung gesagt haben, dass sie die 5S-Methode in ihren Werkstätten zu Hause eingeführt haben. Es wurden auch Bilder gesendet, wie es vorher und nachher aussah. Das ist sehr beeindruckend, was mich auch denken lässt, dass meine Arbeit nicht umsonst ist, weil es zu Hause nicht gezwungen wird, aber trotzdem hat der Mitarbeiter es berücksichtigt, an dieses Programm geglaubt und es mit nach Hause genommen.